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Das Geheimnis der Qumranrollen - Teil II

Puzzlespiel als Forscherarbeit

Die Auffindung der ersten Schriftrollen 1947 sollte das Leben eines ganzen Beduinenstammes ändern.

Muhammed edh-Dhib - der Entdecker der Höhle - konnte sich von seinem Anteil an der Beute ein Gewehr und endlich seine Frau kaufen. Von seinem finanziellen Erfolg angespront durchkämmten seine Stammesgenossen darauf die gesamte judäische Wüste. Kein Stein wurde von den findigen Wüstensöhnen zu Beginn der 50´er Jahre unbeachtet gelassen, jeder Felsenriss genauestens untersucht und selbst die entlegensten Höhlen in den Steilklippen wurden unter Todesgefahr erklommen. Besonders in den Höhlen des Wadi Murabba´at (zwischen En-Gedi und Qumran) brachte ihre illegale Schatzsuche einzigartige antike Dokumente zum Vorschein. Die vielen Höhlen in dieser Gegend hatten in den Jahrhunderten immer wieder Flüchtlingen als Versteck gedient, so auch schon David um 1000 v. Chr. (vgl. 1. Samuel 24,1-4). In den Höhlen fanden sich u.a. die Reste einer Papyrusrolle aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., einem Listenverzeichnis verfasst in einer sehr alten hebräischen Schrift. Ebenso wurden Fragmente biblischer Bücher aus dem frühen 2. Jahrhundert n. Chr. entdeckt, sowie Briefe der Truppen von Bar Kochba, dem letzten Fürsten Israels im zweiten jüdischen Aufstand gegen Rom (132 - 135 n. Chr.). Sowohl israelische Archäologen als auch die Jordanische Antikenverwaltung (seit 1948 gehörte der nördliche Teil des Toten Meeres zum jordanisch besetztem Gebiet) versuchten den Beduinen das Zepter aus der Hand zu nehmen. Aber vergeblich! Die Beduinen waren immer schneller. Wenn die Archäologen von einer neuen illegalen Grabung erfuhren und die Höhle erreichten, sahen sie nur noch eine große Staubwolke - sie sahen, wie sich manchmal bis zu 30 Beduinen im wahrsten Sinne des Wortes "aus dem Staube" machten. Und die Arbeit der "Amateurarchäologen" war zum Leidwesen der Wissenschaftler fast perfekt, nur wenige Bruchstücke konnten sie noch in der "Nachlese" finden. Eine grosse wissenschaftliche Expedition im März 1952 endete fast in einem Fiasko. Sie musste bereits nach drei Wochen wegen drückender Hitze und Malaria abgebrochen werden. In allen untersuchten Höhlen hatte man zudem feststellen müssen, dass die Beduinen schon vorher dagewesen waren. Nur einen Fund konnten die Archäologen noch selber machen. Eine Rolle aus reinem Kupfer. Ihr Inhalt: Ein Verzeichnis von 64 Schatzverstecken in Israel. Bis heute konnte jedoch keines dieser Verstecke eindeutig identifiziert werden. Über keinen Qumranfund sind sich die Forscher so uneinig, wie über diese Kupferrolle. Handelt es sich um einen echten Schatz, vielleicht sogar um den Tempelschatz? Das Geheimnis der Kupferrolle wird wohl nie gelöst werden.
Der größte Fund stand allerdings noch bevor und den sollten natürlich wieder die Beduinen machen ...

Viel Geld für wenig Leder

Im September 1952 untersuchten einige Beduinen die Höhlen direkt gegenüber der uralten Qumranruine. Zwar waren die alten Eingänge noch zu sehen aber das Regenwasser der Jahrtausende hatte die Zugänge in den Wadi Qumran hinuntergespült. So trieben die Beduinen von oben durch das weiche Mergelgestein einen neue Eingang in die Höhle. Als sie im Inneren fast einen Meter des Bodenniveaus abgetragen hatten, machten sie eine unglaubliche Entdeckung. Fast 600 (!) Schriftrollen fielen ihnen in die Hände. Erinnern wir uns: Fünf Jahre vorher waren in der 1. Höhle sieben Rollen entdeckt. Diesmal hatten die Beduinen aber eine ganze antike Bibliothek vor sich mit 600 Rollen. Aber: Nicht eine einzige Schriftrolle war erhalten, sie alle waren zerfallen in über 40.000 Bruchstücke (Fragmente). Die Durchschnittsgröße entspricht einem fünf Mark-Stück. Bis die Archäologen von der erneuten illegalen Plünderung erfuhren, hatten die Beduinen diese sog. 4. Höhle schon fast vollständig leergeräumt (die Höhlen mit Textfunden erhielten Nummern, so ist 4Q = die 4. Höhle von Qumran). Für viel Geld musste die Jordanische Antikenverwaltung die Funde den Beduinen abkaufen. Der "Marktpreis" pendelte sich bei 6.-€ für einen Quadratzentimeter ein. Für ein klitzekleines Fragment in der Größe einer 25 Cent-Rollenbriefmarke mussten also 30.- € bezahlt werden. Viel Geld für wenig Leder! Die Schriftrollenfunde machten den ganzen Beduinenstamm wohlhabend. Heute haben die meisten Angehörigen dieses Stammes das Leben in der Wüste aufgegeben und führen ein "Stadtleben". Ihre Zelt haben sie gegen die niedrigen Steinhäuser am südöstlichen Stadtrand von Bethlehemm eingetauscht. Ihre Nachbarn spotten, dass jede grösseres Haus der Beduinen durch den Verkauf einer Schriftrolle finanziert worden sei. Von den 600 Schriftrollen aus dieser 4. Qumranhöhle konnte über 200 als Reste von Bibelschriftrollen entziffert werden. Die Experten konnten darunter Abschriften fast aller alttestamentlichen Bücher nachweisen. Eine Handschrift barg Sensationelles. Unter den Fragmenten aus Höhle 4 entzifferte man die Reste einer Samuel-Abschrift aus dem dritten Jahrhundert v. Chr.. Sie entpuppte sich als Vorlage der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der sog. Septuaginta (Septuaginta = 70. Diese griechische Bibelübersetzung wird als die Übersetzung der "70" bezeichnet, da nach einer Legende 70 jüdische Theologen diese in 70 Tagen geschaffen haben soll). Der Samueltext der Septuaginta zeigte schon immer eine leicht andere Textfassung als der der hebräischen Bibel. Man meinte, dass sich die Übersetzer um 200 v. Chr. einige Freiheiten herausgenommen hätten. Aber das Gegenteil ist der Fall! Die Qumrantexte belegen, daß die Übersetzer sehr sorgfältig und gewissenhaft gearbeitet haben. Die Textschwankungen sind nicht auf die Übersetzer, sondern auf die etwas andere hebräische Textvorlage zurückzuführen. Prof. Frank Cross von der Harvard-Universität zu dem spektakulären Fund: "Diese Handschriften beweisen ein für alle mal, dass die Septuagintaübersetzung der historischen Bücher ihre hebräischen Vorlagen zuverlässig und äusserst wörtlich wiedergibt."

Wem gehörte die Bibliothek?

Neben Überresten von biblischen Handschriften wurden auch Texte einer streng religiösen jüdischen Glaubensgemeinschaft entdeckt. Nach überwiegender Forschermeinung handelt es sich dabei um die Schriften der ESSENER (die Frommen). Sie stellten z.Zt. Jesu Christi neben den Pharisäern die zweitgrößte religiöse Bewegung im antiken Judentum. Die Essener sind uns u.a. sehr gut bekannt durch die Schriften des jüdischen Historikers Flavius Josephus (37 - 100 n. Chr.). Ihre Anfänge reichen bis in die Makkabäerzeit zurück (2. Jahrhundert v. Chr.). Die Essener protestierten dagegen, dass unter den Makkabäern der König zugleich das Amt des Hohenpriesters innehatte. Deshalb lehnten sie den Dienst im Jersualemer Tempel ab. Anstelle der in ihren Augen "abtrünnigen" Jerusalemer Tempelkultgemeinde wollten die Essener das "wahre" Israel darstellen. Ihre 4000 Mitglieder lebten verstreut im ganzen Land. Sie lebten in Armut, teilten den Ertrag ihrer Arbeit, legten allergrössten Wert auf kultische Reinheit und forschten in den Heiligen Schriften im Hinblick auf das "Ende der Tage". In der Auslegung der und Einhaltung der Thora (mosaische Gesetze) waren sie noch rigororser als die gesetzesstrengen Pharisäer. Qumran scheint ihr geistiges Zentrum gewesen zu sein, es diente u.a. als "Bibel- und Verlagshaus". Hier wurden viele der Schriftrollen verfasst oder abgeschrieben. Während des ersten jüdischen Krieges hatten die Qumran-Essener ihre kostbare Bibliothek vor den herannahenden Römern in den umliegenden Höhlen in Sicherheit gebracht. Ihre Siedlung wurde 68 n. Chr. ein Opfer der Zerstörung durch die römischen Legionäre. Fast zwei Jahrtausende gerieten dann die Schriftrollen in Vergessenheit bis sie in unserem Jahrhundert das Licht der Neuzeit erblicken sollten.

Das größte Puzzle der Welt

Um die gewaltige Menge des Material aus Höhle 4 zu sichten und zu identifizieren wurden alle Fragmente auf meterlangen Tischen im sog. "Rollensaal" des Rockefeller Museums in Ost-Jerusalem ausgebreitet. Da es keine jordanischen Wissenschaftler gab, die in der Lage gewesen wären jüdische Dokumente zu bearbeiten, wurde eine sechs-köpfige internationale Forschergruppe 1952 ins Leben gerufen. Sie sollten sich mit dem wohl größten "wissenschaftlichen" Puzzle der Welt beschäftigen. Zu dem Team gehörten neben Spezialisten aus Frankreich, England, Polen und den USA auch der deutsche Universitätsprofessor Dr. Claus-Hunno Hunzinger. Damit sich unsere Leserinnen und Leser eine Vorstellung von der schwierigen Arbeit an den Rollenfragmenten machen können, zieht Prof. Hunzinger folgenden Vergleich: "Nehmen Sie 600 Hefte einer Illustrierten-Zeitschrift, zerreissen Sie diese in kleinste Fetzen, mischen Sie alles gründlich und - das ist das Schlimmste - verbrennen Sie 80% der Fragmente. Aus dem Rest rekonstruieren Sie die Hefte und deren Inhalt. Genau das war unsere Arbeit an den Fragmenten - nur hatten wir es mit unvokalisierten hebräischen und aramäischen Texten zu tun. Texte, die größtenteils bisher völlig unbekannt waren. Die Arbeit war mühsam und ging nur schrittweise voran. Und doch ließ sich in sorgfältiger Kleinarbeit das Material nach den verschiedenen Schreiberhänden auseinandersortieren, Zusammengehöriges zusammenfügen und der Inhalt der so ermittelten Handschrift bestimmen."

Insgesamt 11 Höhlen wurden bis 1956 entdeckt mit den Überresten von fast 900 Schriftrollen. Nur 11 der Qumranrollen sind mehr oder weniger vollständig erhalten, darunter die berühmte große Jesajrolle - der Rest hingegen besteht nur noch aus über 80.000 Schritrollenschnipseln. Die Fragmente waren verklebt und mußten z. Teil in einem Teekocher mit Wasserdampf vorsichtig gelöst werden. Manche Buchstaben hatten sich in Laufe der zwei Jahrtausenden auf die Rückseite des darüberliegenden Fragments "verewigt", waren also nur spiegelbildlich zu lesen. Auf manchen Fragmenten war überhaupt nichts zu erkennen, sie mußten mit Infarotlicht lesbar gemacht werden. Bei den Sortierarbeiten konnte man eine erste Unterteilung nach Farbe und Art des beschrifteten Stoffes (Leder, Papyrus) vornehmen. Auch die Farbe der Tinte und die Art der Handschrift waren Einteilungskriterien. Die so grob sortierten Fragmente wurden unter Glasplatten auf den langen Tischreihen des Rollensaales ausgebreitet. War dies schon eine langwierige Arbeit folgte dann die nächste Hürde. Welche Fragmente gehören vom Text her zusammen ? Manchmal sind auf einem Fragment ein, zwei Buchstaben zu lesen. Buchstaben sind häufig in der Mitte durchgetrennt und dazu kaum zu entziffern. Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, die das Expertenteam zu lösen hatte.

Wenn man sich bei zwei Fragmenten nicht ganz sicher ist, ob sie zummengehören, dann kann man heute per DNA-Analyse überprüfen, ob die zwei Fragmente (Tierhaut!) von ein und demselben Tier stammen. Oder man scannt die Fragmente und überprüft per Computer, ob die Fragmente zusammengehören. Techniken, die die Forscher der ersten Stunde nicht kannten.

2001 sind die letzten Texte in der wissenschaftlichen Editionsreihe "Discoveries in the Judean Desert" veröffentlicht worden. Doch auch heute arbeiten noch weltweit Wissenshaftler an den Texten, um einzelne Fragmente noch genauer zuordnen zu können.

Die jüdische Bibel - hervorragend überliefert!

Der älteste Bibeltext von Qumran ist ein zwei Handflächen grosses Fragment mit Teilen aus dem Buch Exodus (2. Mose). Es stammt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Der Text des Alten Testaments ist durch die Handschriftenfunde von Qumran in geradezu faszinierender Weise belegt worden. Kein Buch der Antike kann solche Funde aufweisen! Das Fazit nach über 50 Jahren Qumranforschung lautet: Der Text des Alten Testaments ist hervorragend überliefert! Die Bibel muss nicht neu geschrieben werden. Obwohl zur Zeit Jesu verschiedene Ausgaben von einzelnen Bibelteilen existierten, war die göttlich Botschaft dieselbe. Jede dieser Bibelausgaben (die hebräische oder griechische Übersetzung) konnte von den ersten Christen ganz ausgezeichnet für die Mission verwandt werden. Alle Behauptungen, man müsse eine "neue Qumranbibel" herausbringen, haben sich als haltlos erwiesen. Die Textvarianten, die durch die Qumranfunde sichtbar geworden sind, waren schon lange bekannt, vor allem durch die griechische Bibelübersetzung. In Qumran wurde deren hebräische Textvorlage nachgewiesen. Die Übersetzer haben vor gut 2200 Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet. Von einem Gedanken muss man allerdings durch die Handschriftenfunde Abstand nehmen. Es gab im antiken Judentum nicht die eine Bibelausgabe (zumal es ja alles einzelne Schriftrollen waren), sondern wie es heute eine Lutherbibel neben der Elberfelder oder der Schlachterbibel gibt, so gab es z.Zt. Jesu verschiedene Ausgaben einzelner Bibelbücher. Die Wortwahl ist - wie bei den heutigen Bibelausgaben auch - zwar unterschiedlich, die Botschaft aber ist in allen Ausgaben dieselbe.

Hätte die blöde Ziege doch bloß die Rollen aufgefressen . . .

Waren die biblischen Fragmente etwas leichter zusammenzufügen, da man mit Hilfe einer hebräischen Konkordanz (Nachschlagwerk) eine Zuordnung vornehmen konnte, so war dies bei den nicht-biblischen äußerst schwierig und ist bis heute auch noch nicht vollständig gesichert abgeschlossen! Es handelt sich um uns unbekannte hebräische Texte, wie Kommentare zu den biblischen Büchern und Lehrschriften der Essener. Mancher Forscher arbeitet nun schon über 45 Jahre mit den Fragmenten und machte die Erforschung der Überbleibsel der antiken Schriften zu seinem Lebenswerk. Der Kommentar der Ehefrau eines Professors aus dem Rollenteam spricht Bände: "Hätte die blöde Ziege bei der Entdeckung der ersten Höhle doch bloss alle Rollen aufgefressen, wie anders wäre unsere Ehe und unser Leben verlaufen!"

Seit Beginn der 90 Jahre wurde das internationale Schriftrollenteam auf fast 60 Mitarbeiter aufgestockt. Unter Leitung von Prof. Emanuel Tov von der Hebräischen Universität wurde die Veröffentlichung erfolgreich massiv vorangetrieben.

Die Bedeutung der spektakulären Qumranfunde kann gar nicht hoch eingeschätzt werden. Es handelt sich um die ältesten bisher erhaltenen jüdischen Schriften, die uns einen Einblick in das theologische Denken der damaligen Zeit ermöglichen. Durch die Qumrantexte fällt auf etliche Berichte der Evangelien ein geradezu sensationell neues Licht. Wir werden durch die Funde gleichsam zu Zeitgenossen Jesu Christi und müssen feststellen, wie historisch fest die Evangelienberichte im antiken Judentum verankert sind.

Qumran und der Nahost-Konflikt

Bis 1967 unterstand die Arbeit des Expertenteams der Jordanischen Antikenverwaltung. Durch den Sechs-Tage-Krieg wurden die Qumranfragmente incl. dem Rockefeller Museum "Kriegsbeute" der Israelis und so ist heute die Israelische Antikenverwaltung für die Bearbeitung und Veröffentlichung dieser einzigartigen Dokumente zuständig. Allerdings sind die wahren Besitzverhältnisse etwas kompliziert, denn die Israelis haben bis heute nicht davon Gebrauch gemacht das Rockefeller Museum bzw. sein Inventar zu konfiszieren. Völkerrechtlich, so wird immer wieder behauptet, gehören die Qumranfragmente daher nach wie vor Jordanien, ebenso wie das gesamte Museum. Jordanien hat vor einigen Jahren seine Rechte auf die Palästineser übertragen. Im Zuge von neuen Verhandlungen über die Palästinensergebiete und dem künftigen Status von Jerusalem könnten so auch diese jüdischen Dokumente ein heiss diskutierter Verhandlungsgegenstand werden, wie dies bereits bei den Verhandlungen zwischen Arafat und Rabin schon einmal der Fall war. Viele Wissenschaftler fragen sich allerdings, warum die Palästinenser gerade so grossen Wert auf die hebräisch-jüdischen Dokumente legen, belegen diese doch gerade eine jüdische Präsenz in genau jener Gegend am Toten Meer, das nun die Palästinenser beanspruchen. Heute befindet sich direkt neben Qumran der israelische Kibbuz Kahlia, der die karge Landschaft in eine blühende Landschaft verwandelt hat. Dieser Landstrich am nördlichen Teil des Toten Meeres war immer unbewohnt, bis die junge Israelis kamen und mit viel Schweiss eine der imposantesten Kibbuzanlagen Israels erbauten. Viele israelischen Früchte, vor allem die Datteln, kommen heute von den Plantagen am Toten Meer und auch Qumran wird von dem Kibbuz verwaltet (die Produkte von dem Kibbuz findet man im Internet unter ??????). Schon Arafat wollte diesen millionenschweren Kibbuz und Qumran zu übernehmen, da das Gebiet 19 Jahren lang (von 1948-1967) von Jordanien besetzt worden war und damit palästinensisches Gebiet sei. Bei unserem letzten Besuch meinte der Manager des Anwesens: Wir gehen hier nur weg, wenn es wirklich dem Frieden dient. Für nichts, werden wir aber nicht weggehen. Von der Geschichte her lebten hier allerdings nur zweimal Menschen. In der Antike vor 2000 Jahren fromme Juden, die die hebräische Schriften zurückliessen und seit den 70´er Jahren die modernen Israelis. Aber dies sind ungelöste Fragen der schwierigen Nahostpolitik, zeigen aber, wie archäologische Funde darin verwoben sind. Die Israelis aus dem Kibbuz Kahlia leben jedenfalls in guter Nachbarschaft mit den Palästinensern aus Jericho. Und viele der Angestellten im Qumranshop sind Palästinenser aus Jericho. Sie alle leben von den Touristen, die wegen der weltberühmten Schriftrollen vom Toten Meer hierher kommen, und die antike Stätte mit den Höhlen selber in Augenschein nehmen wollen.


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